Ergotherapie und ihre Risiken
Unterschiedliche Lebensgeschichten, Lebensphasen und Lebensbereiche in denen sich die betroffenen Menschen jeweils befinden, prägen die Ausrichtung der Ergotherapie; so individuell der Mensch ist, so individuell ist die ergotherapeutische Behandlungsmethode, doch sie ist stets geprägt von den Begrifflichkeiten: Prävention, Stagnation, Rehabilitation als Leitziele.
Der Mensch steht im Zentrum der Behandlung; er gibt durch seine Anamnese den Ansatzpunkt der Behandlung, ist Maßstab hinsichtlich Umfang, Ausdauer und Intensität der Behandlung und gibt aufgrund seiner Möglichkeiten die Zielrichtung vor, die durch erreichen kleinerer Zieletappen ein entfernteres Ziel anstrebt.
Die Aufgabe des Ergotherapeuten besteht unter anderem darin, den Menschen in seiner Gesamtheit zu erfassen, seine individuelle Belastungsgrenzen zu erkennen und auszuloten, um die Behandlung entsprechend anzupassen. Fordern, aber nicht überfordern, ist die Devise.
Gelegentlich kann sich ein Patient durch die Ergotherapie auch überfordert fühlen, insbesondere, wenn die Krankheit an sich schon eine starke physische und / oder psychische Belastung darstellt und nun auch noch eine intensive aktive Mitarbeit abverlangt wird. So können zum Beispiel die Einnahme diverser starker Medikamente oder auch einige psychische Störungen das Krankheitsbild negativ beeinflussen und so auch den Therapieerfolg hinauszögern, beeinträchtigen oder gänzlich in Frage stellen.
Ebenso ist nicht von der Hand zu weisen, dass ein intaktes soziales Umfeld das Erreichen des Therapieerfolges begünstigt, jedoch nicht zwingend erforderlich ist.