Ergotherapie im Wandel der Zeit; Historischer Hintergrund
Im 18. Jahrhundert berichteten einige Ärzte über beachtliche Behandlungserfolge bei psychischen Kranken durch regelmäßige Arbeit.
Anfang des 20. Jahrhunderts wurde in den USA die Arbeitstherapie systematisch zur Behandlung psychischer Störungen genutzt: der Beruf des Ergotherapeuten entstand.
Der deutsche Psychiater Hermann Simon förderte die Arbeitstherapie in den 20er Jahren besonders, denn er führte eine arbeitsähnliche Tätigkeit unter therapeutischen Gesichtspunkten für psychisch Kranke ein.
Die Ergotherapie wurde dabei von unterschiedlichen Berufsgruppen wie Ärzten, Sozialarbeitern, Krankenschwestern, Künstlern, Handwerkslehrern und Architekten unabhängig voneinander entwickelt.
Der entscheidende Wandel in der Entwicklung der Arbeitstherapie zur Beschäftigungstherapie erfolgte in Deutschland während des Zweiten Weltkrieges, als viele Kriegsverletzte gezielte Rehabilitationsmaßnahmen benötigten.
Mit Unterstützung des Britischen Roten Kreuzes wurden Kurzlehrgänge zur Ausbildung von Beschäftigungstherapeuten eingerichtet. Die erste staatlich anerkannte Schule für Beschäftigungstherapie wurde 1953 in Hannover gegründet. 1977 trat ein neues Gesetz in Kraft, dass die Arbeitstherapie und die Beschäftigungstherapie unter der neuen Berufsbezeichnung „Ergotherapeut“ zusammenfügte.